Dienstag, 25. September 2012

Die letzte Woche


Es ist ein Ende in Sicht und ich freue mich sehr darüber! :)
Kann es kaum erwarten, wieder nachhause zu kommen. 4 Wochen alleine in der Ferne sind definitv zu lang für mich.

Gestern, Montag, stand in der Klinik wieder Große Visite auf dem Programm. Dabei habe ich einige kuriose Dinge entdeckt, siehe Fotos.
Außerdem habe ich etwas Interessantes erfahren. Ein junger Patient, Mitte 30, ist auf unserer Station seit ich hier bin. Ich weiß, er hat Diabetes Typ I und deshalb große Probleme mit seinen Gefäßen. Es mußten ihm vor einiger Zeit schon ein paar Zehen amputiert werden, auch hat er sehr schlecht heilende offene Stellen am Fuß.
Ich habe dann gestern gefragt, warum er denn schon so lang hier ist. Sie meinte, er hat Diabetes. Ich sagte, dass ich das eh wüßte, aber ich mich halt frage, warum er seit mindestens 3 Wochen stationär auf der Allgemeinchirurgie liegt. Mir wurde dann erklärt, wegen dem offenen Fuß. Es ist hier scheinbar teilweise sehr schwierig für die Patienten ambulant herzukommen, wenn sie etwas ausserhalb leben. Außerdem sei es manchmal katastrophal, wenn man die Wundversorgnung den Patienten zuhause überläßt; aufgrund der teilweise schlechten Ausbildung, der Sozialen Schicht, dem warmfeuchten Wetter usw. kommen die Leute dann manchmal mit viel graulicheren Wunden zurück, wenn sie's dann nach einer Woche wieder anschauen lassen.
Ich habe ihnen erklärt, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass ein junger Patienten in Österreich wegen sowas freiwillig 3 Wochen im Spital bleiben würde.
Am Montag ist nachmittags immer von 13:00 bis 14:30 Uhr TumorBoard für die MammaCa-Fälle. Da diese Besprechung zu 99% in Thai abgehalten wird, relativ fad für mich...also habe ich diesmal versucht, mich geschickt aus der Affäre zu ziehen, indem ich, als die Visite vorbei war und sich alle zur Mittagspause verabschiedeten, meine Supervisorin fragte, wann ich denn MORGEN kommen soll. Sie meinte: " Oh, no no, not tomorrow, there is BreastCancerConference in the afternoon!" ...Meine Antwort: "Oh, yes,it's monday...I forgot." EinenVersuch war's wert. ;)
Wobei, diesmal war's ganz okay, meine Supervisorin hat sich zu mir gesetzt, mir gelegentlich übersetzt  und dazwischen haben wir bei GRATIS-Kaffee und Kuchen Kaffeekränzchen gehalten. War ganz nett :)

Am Abend war ich dann mit einer sehr lieben Bekannten, der Ärztin aus Malaysia, in einem Hindu-Tempel gleich hier in der Nähe vom Krankenhaus. Es war sehr interessant, da sie Hindu ist und mir im Tempel sehr viel erklärt hat, echt klasse. Wär' ich da allein hingefahren, hätte ich mir gedacht:“ Ja,aha, schön!“ und aus. ZumAbschluß bin ich dann noch mit dem Punkt auf der Stirn gesegnet worden.
Als wir dann beim Zurückfahren voll in den Regen gekommen sind, meinte sie, wenn man nach einem Tempelbesuch in den Regen kommt, dann bringt das Glück.

Heute im OP war's unspektakulär, 2 Kolonoskopien und 2 Mammas, dann bin ich gegangen um 13 Uhr, weil ich in ein Museum fahren wollte. Aber der ...REGEN...hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Kaum war ich im Studentenheim, ist draußen ein Gewitter losgegangen...das war unpackbar...Blitz und Donner und Regen wie aus Schaffeln...also heute kein Museum.

Als dann nach mehr als 3 Stunden das Gröbste vorbei war, habe ich mich dann doch noch rausgetraut und ein paar leckere Mitbringsel für meine Lieben in der Heimat besorgt.

Und, ja, ich habe einen Sack Reis gekauft ggg
ABER: das ist kein gewöhnlicher Reis, sondern ein spezieller, den man für die genialste Nachspeise der Welt verwendet: Sticky rice with mango!! Oh, das schmeckt sooo gut, da könnt' ich mich reinlegen!
Vielleicht gelingt's mir mit diesem Reis diese Leckerei auch daheim halbwegs gut zuzubereiten.
Und falls es nicht ganz so gut gelingt, kann ich ja meine Tante LaMai fragen :)

Bis GANZ bald, Petra

P.S.: Ich konnte mir heute schon mein Zeugnis abholen,eigentlich hab' ich jetzt frei ;)

 Als ich fragte, was das sei, kam folgende Antwort: " Hihihihi, it's a Christmas tree!" Naja, so lustig ist's dann eigentlich auch nicht; im Zimmer liegt eine keine 30 Jahre alte Frau, mit HIV und TBC...drum benutzen alle, die das Zimmer betreten, einen Mundschutz. Und da hier gespart werden muss, werden die Masken in Sackerln vor dem Zimmer aufgehängt und mit den Namen der Träger versehen.
 Thai-Oma mit TabletPC

 Nicht alles, was komisch ausschaut schmeckt auch so...das hier zum Beispiel ist Kokosmilch mit eingelegten Taro-Bröckerln
 Der Kitsch hat auch vor dem OP nicht Halt gemacht
 KhaoSan Road
 An meine Feuerwehrkollegen: Scheinbar gibt es die Schwarze Katze nicht nur als Wein, sondern auch als Schnaps ;)
 PLEASE DONATE FOR CATFOOD!!! ...geniales Schild!!

Vanille-Roulade umhüllt von Schokokuchen

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